“Wenn ich ein Porträt male, finde ich mich in der unangenehmen
Situation wieder, dass plötzlich jemand anderes mit einem im selben Raum ist. Wenn man nicht nur Chiffren malen will, dann ist es eine Auseinandersetzung mit dem Inneren und Äußeren des anderen, und es entsteht eine Nähe, die nicht nur schön ist.”
Diesem Ausspruch von Daniel Richter im Zeit-Online Interview vom 22.September 2011 kann ich nur zustimmen. Und doch ist die Portraitmalerei für mich eine wunderbare Herausforderung. Es ist nämlich nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Inneren und Äußeren des anderen, sondern vor allem auch die Auseinandersetzung mit sich selbst. Bevor man den anderen malen kann, die Nähe zu ihm zulassen kann muss man zuerst sich selbst in die Augen schauen können. Denn wie will ich die Schönheit und Eigenheit des Anderen erkennen wenn ich nicht zuerst meine eigene Schönheit und Eigenheit erkenne. Wie soll ich die Wunder im Gesicht des anderen erkennen wenn ich nicht zuerst mir selbst ins Gesicht blicke und auch den Blick dahinter zulasse.
Ich liebe es in die Gesichter der Menschen zu blicken. Sie erzählen so viel über den Menschen. Ich sehe das Leben, das Leid, die Liebe, die Freude, alles was das Leben ausmacht ob positiv oder negativ.
Wenn ich einen Menschen portraitiere dann tue ich das mit Respekt, Offenheit, und Liebe. Ich möchte den Menschen zeigen wie ich ihn sehe ihn aber nicht bloß stellen.